Freitag, 10. Mai 2019

Ironman 70.3 Liuzhou China und ein Aloha


Am 14 April konnte ich mich beim 70.3 Ironman Liuzhou mit einem überlegenen Altersklassensieg für die Ironmanweltmeisterschaft am 12. Oktober in Hawaii qualifizieren. All Over wurde ich mit einer Zeit von 4:36:31 5te Dame gesamt und konnte somit wieder ein Top Ergebnis bei einem international strak besetzten Rennen erreichen. Mit einer für mich starken Schwimmleistung über 1,9 Kilometer stieg ich nach 29:31 aus dem Liu Fluss.
Über 83 Stufen ging es dann hinauf in die Wechselzone bevor ich mich auf die 90 Kilometerlange Radstrecke machte. Bei monsunartigen Regenfällen absolvierte ich die Radstrecke ein wenig vorsichtig in 2:25:21 was aber trotzdem einen Schnitt von 37km/h bedeutete. 
Im abschließenden Halbmarathon konnte ich wiederum in 1:32:42 eine sehr solide Leistung abrufen und mir somit mit fast 20 Minuten Vorsprung auf die Zweite mein heißersehntes Hawaiiticket sichern.  





Mittwoch, 7. November 2018

Ehrwürdiger Saisonabschluss


Gestern wurde ich von Landeshauptmann Peter Kaiser und Ladessportdirektor Arno Arthofer im Rahmen der Sportlerehrung des Landes Kärnten für meine Leistung bei der 70.3 Ironmanweltmeisterschaft geehrt. Diese Auszeichnung ist ein mehr als würdiger Abschluss meiner Sportsaison 2018. Ich habe in dieser Saison zwar nicht viele Rennen bestritten, doch die drei Rennen die ich absolviert habe, waren alle fast perfekt. Im April schaffte ich gleich beim ersten Versuch mich für die 70.3 WM in Südafrika, mit einem Klassesieg beim 70.3 Marbella, zu qualifizieren. Im Juli wagte ich mich an die Startlinie der Staatsmeisterschaften über die olympische Distanz und konnte mir den Titel in meiner Klasse sichern. Mit dem fünften Platz in der Staatsmeisterschaftsgesamtwertung konnte ich mein bestes Ergebnis über die Olympische Distanz in meiner Karriere erzielen. Bewusst absolvierte ich vor der Weltmeisterschaft im August keinen Vorbereitungswettkampf und stellte mich frisch und top motiviert an die Startlinie meiner 4ten 70.3 WM. Bei diesem Rennen pulverisierte ich alle meine Einzelbestleistungen in den drei Disziplinen und katapultierte mich damit auf das erträumte WM Podest. Sportlich schloss ich das Sportjahr mit der Besteigung des 5895m hohen Kilimanjaros am 9.September ab und habe seither meine Offseason genossen. Von Jänner 2018 bis zur Weltmeisterschaft am 1.September bin ich insgesamt 250 Kilometer geschwommen, 7700 Kilometer geradelt, 1550 Kilometer gelaufen und 45 Stunden habe ich Kraft- und Stabitraining gemacht. Damit bin ich quasi einmal nach Südafrika geradelt, geschwommen und gelaufen. In den 377 Trainingseinheiten habe ich mich insgesamt 570h in meiner Freizeit dem Triathlonsport gewidmet. Das heißt neben meinem geliebten Job bei der STRABAG als Spezialistin für Abfallwirtschaft gab es da nicht mehr viel Zeit für alles andere. Aber jeder der mich kennt, weiss daß ich nun mal für meinen Job und meinen Sport lebe.
Diese Woche habe ich nun wieder das geregelte Training aufgenommen. Einige die bereits die Startliste vom Ironman Austria 2019 durchforstet haben, wissen ohnedies schon, dass ich auf dieser zu finden bin. Nach sieben Jahren Pause werde ich nach 2006, 2007, 2009, 2010, 2011, 2012 zum 7ten mal wieder zuhause beim Ironman starten und darauf freu ich mich schon jetzt.

Freitag, 21. September 2018

5895m über dem Meer - Kilimanjaro

Am Montag flogen wir von Port Elizabeth nach Johannesburg, von wo es dann weiter nach Nairobi ging. Von Nairobi flogen wir mit einer Zwischenlandung in Zanzibar zum Kilimanjaro Airport ,wo wir um 3.00 Uhr in der früh landeten. Bei der Einreise muss man als erstes 50 USD für ein Touristenvisum löhnen, bevor man fast strenger als bei der Einreise in der USA kontrolliert wird. Es werden Fotos gemacht, die Fingerabdrücke genommen und man muss einen Nachweis für das Rückflugticket haben.  Alles zusammen ganz schön aufwendig – was wir aber ohne Probleme sehr rasch abgewickelt hatten. Nachdem wir das Gepäck bekommen haben mussten wir noch durch den Zoll. Jedes Gepäckstück wurde durchleuchtet und natürlich staunten die Zöllner nicht schlecht über mein Zeitfahrrad. Ich musste ihnen ausführlich erklären- dass ich gerade von der 70.3 Ironman Weltmeisterschaft komme und nun noch den Kilimanjaro besteigen möchte – natürlich ohne Rad. Nach diesen Ausführungen winkten sie mich durch und ich war endlich am Fuße des Kilimanjaros angekommen. Ein Fahrer wartete schon auf uns und brachte uns ins Hotel – wo wir gegen 4 Uhr in die Federn fielen. Nach einer recht kurzen Nacht trafen wir am Dienstag Vormittag unseren Bergführer Barik, der uns noch mal die Machame Route erklärte, nachfragte ob wir wohl trittsicher und schwindelfrei sind und er ist mit uns noch einmal die Ausrüstungscheckliste durchgegangen. Weiters erklärte er uns, dass uns auf den Berg noch sein Berführer Assistent, ein Koch, ein Kellner und fünf Träger begleiten und sich um unser wohl sorgen werden. 9 Leute für zwei Touristen – das scheint wirklich übertrieben – aber das ist eine Sache die kann man sich leider nicht wirklich aussuchen – bzw. ist das im Preis sowieso inbegriffen. Man muss immer daran denken dass wirklich alles mit auf den Berg geschleppt werden muss. Nahrung für 6 Tage, Zelte, Ausrüstung usw. und wir Touristen brauchen natürlich nur den Tagesrucksack tragen, den Rest der Kleidung und Ausrüstung tragen die Träger in einem Packsack. Ausrüstungsmäßig braucht man für die Tour nichts besonderes – außer warme und regenfeste Sachen – sowie gescheite Wanderschuhe und einen Trekkingschuh für die Lager bzw. auch zum Gehen in den unteren Bereichen. Ausrüstungslisten und Medikamentenlisten kann man Massenhaft im Internet finden – deshalb gehe ich hier nicht näher darauf ein.
Am Dienstag Nachmittag packten wir die Packsäcke mit unserer Ausrüstung für die Träger mit ca. 15kg zusammen und verbrachten den Rest des Nachmittags am Pool des Hotels wo wir ein paar letzte Bier genossen – den am Berg sollte es nur Wasser, Tee und Kaffee geben. Am Mittwoch gegen 9.00 Uhr holte uns unser Bergführer Barik ab und wir machten uns auf den Weg zum Machame Gate auf 1800m.

Am Gate schrieben wir uns ein und dann hieß es warten bis alle Träger fertig waren, ihre Gepäckstücke abgewogen waren und wir die Freigabe bekommen haben. Ein Träger darf maximal 20kg tragen und das wird am Gate ganz genau kontrolliert. 
Gegen 12. 00 Uhr machten wir uns auf den die erste von sechs Etappen. Vom Machame Gate auf 1800m ging es über einen sehr schönen Weg durch den Regenwalt rauf auf 3000m zum Machame Camp. 




Für die 10 Kilometer Wegstrecke  und 1200 Höhenmeter benötigten wir rund 3,5 Stunden. Als wir im Camp angekommen sind, mussten wir uns als erstes wieder einschreiben und dann ging es zu unseren Zelten die bereits von den Trägern fertig aufgebaut waren. 

Wir mussten nur noch unsere selbstaufblasenden Liegematten und Schlafsäcke auspacken. Nachdem wir unser Zelt soweit fertig eingerichtet hatten kam schon der Kellner mit warmen Wasser zum Waschen.
In unserem eigenen Essenszelt wurde dann auch Popcorn, Tee und Kaffee serviert. Nach dem kleinen Snack erkundetet wird noch ein wenig das Camp bevor um 18.00 Uhr das Abendessen serviert wurde. Es gab einen leckeren Hühnereintopf mit Kartoffel und Gemüse. Als Nachspeise wurden uns frische Früchte serviert. Nach dem Essen kam der Bergführer und ging mit uns den nächsten Tag durch. Die Höhenluft machte uns ganz schön müde sodass wir schon gegen 20.00Uhr schlafen gingen.
Die Zweite Etappe führte uns von Machame camp auf 3000m zum Shira Camp auf 3845m über 5,5 Kilometer. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Eiern, Palatschinken, Früchten und viel mehr packten wir unsere Sachen wieder in den Packsack und machten uns auf den Weg. 


Vorher wurden noch unsere Trinkbeutel und Flaschen mit abgekochten Wasser aufgefüllt. Ich für meinen Teil habe sicherheitshalber in das Wasser immer noch Micropurtabletten getan, damit nichts schief geht. Chrysanta hat aufgrund des chlorigen Geschmackes darauf verzichtet und hat das Wasser vom Berg ohne Nebenwirkungen sehr gut vertragen. Auf der Etappe änderte sich die Vegetation von Regenwald in die Moorlandschaft. 


Die Etappe war sicherlich die kürzeste und leichteste und wir waren nach 3:15 Gehzeit  zu Mittag schon im Shira Camp, wo wir uns wieder einschreiben mussten. 
Nachdem wir unser Zelt wieder eingerichtet  hatten bekamen wir ein schmackhaftes Mittagessen. 





Am Nachmittag machten wir noch eine kleine Wanderung ein paar Höhenmeter weiter hinauf bevor es schon wieder ein warmes Abendessen gab.
Am Morgen des dritten Tages sahen wir das erste Mal den verschneiten Gipfel des Kilimanjaros und den Mount Meru komplett wolkenlos.


Es war schon ein sehr imposanter Anblick und ich fragte mich ob ich es wohl da rauf schaffen werde. Die Etappe des dritten Tages führte uns bis auf 4600m dem Lava Tower und dann wieder hinunter zum Baranco Camp auf 3960m mit ca. 10 Kilometer. Wenn wir diesen Tag ohne Höhenprobleme überstehen, sollte der Gipfel kein Problem darstellen – so meinte zumindest der Bergführer. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Lava Tower. Mir war schon ein wenig mulmig, da ich nicht wusste wie es mir über 4000m ergehen wird. Für mein Empfinden stapften wir recht gemütlich den Wanderweg stetig bergauf- immer den verschneiten Gipfel vor uns. Wie jeden Tag waren wir fast die letzten die das Camp verließen um am Weg dann alle zu überholen, da wir zu den anderen Gruppen doch verhältnismäßig flott unterwegs waren. Höhenmeter um Höhenmeter hantelten wir uns Richtung Lavatower den wir nach ca. drei Stunden erreichten.



Weder Chrysanta noch ich hatten irgendwelche Probleme mit dieser Höhe und so stiegen wir nach einem schnellen Mittagessen hinab zum Barancocamp auf 3960m. Die gesamte Gehzeit dieses Tages waren rund 4,5 Stunden.

Am vierten Tag führte uns die Etappe über rund 10 Kilometer über die Baranco Wall zum Karanga Camp und weiter zum Barafu Camp auf 4670m. Die Baranco Wall ist eine ca. 200m hohe steile Wand die es gleich nach dem Frühstück heisst zu bezwingen. Aus diesem Grund wird sie auch von den Bergführern Breakfastwall genannt. Für die Wand ist keine Ausrüstung notwendig, da der Weg bis auf ein paar Kletterstellen recht breit und sicher ist. Wichtig für die Wand ist nur dass man schwindelfrei und trittsicher ist. Chrysanta und ich waren in der Wand natürlich gleich in unserem Element und erklommen sie wie zwei kleine Äffchen. Oben angekommen wurden wir mit einem herrlichen Ausblick auf den Mount Meru belohnt. 




Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Karanga Camp wo wir Mittaggegessen hatten. 



Anschließen wanderten wir dann weiter zum Barafu Camp, dem Basislager für die Gipfelbesteigung.

Des gesamte Gehzeit dieses Tages waren ca. 4,5 Stunden und 8,5 Kilometer. Nach dem Abendessen erklärte uns der Bergführer den Gipfeltag. Da wir sehr flott unterwegs sind, meinte er dass es ausreicht wenn wir uns gegen 2 Uhr früh auf den Weg machen. Dann sollten wir genau zum Sonnenaufgang am Stellpoint sein. Der Stellapoint auf 5756m ist der Punkt an dem man vom Barafucamp aus den Kraterrand erreicht und dann geht es nur noch ca. eine Stunde dem Kraterrand entlang bis zum höchsten Punkt dem Uhuru Peak auf 5895m.
Nach einer sehr kurzen Nacht weckte uns um 1:15 Uhr der Kellner auf. Obwohl sehr viele sagen, dass sie auf 4.700m nur noch schlecht schlafen, wir haben in unseren kuscheligen warmen Schlafsäcken geschlafen wir die Babys. Draußen wehte ein eisiger Wind und die Nacht war Sternen klar. Wir zogen uns für die Gipfelbesteigung richtig warm an und frühstückten noch eine Kleinigkeit bevor wir uns im finsteren auf den Weg Richtung Gipfel machten. Den Berg hinauf sah man eine einzige Lichterkette, da die meisten schon vor uns aufgebrochen sind. Höhenmeter um Höhenmeter stapften wir den Berg hinauf. So wie schon gewohnt überholten wir eine Gruppe nach der anderen. Alle 300 Höhenmeter machten wir eine ganz kurze Pause um etwas zu trinken. Irgendwie wollte der Weg im dunklen einfach nicht enden. Ich schaute immer wieder auf den Höhenmesser und umso höher wir kamen umso langsamer ging es voran. Die Luft wurde immer dünner und demensprechend langsamer wurde die Gehgeschwindigkeit. Ich fühlte mich sehr gut und stampfte dem Bergführer immer hinterher. Auf einen Schritt muss man ab ca. 5000m schon drei Atemzüge machen. Chrysanta hatte mit der Luft schon viel mehr zu kämpfen als ich, stapfte aber auch brav den Berg hinauf. Genau zum Sonnenaufgang erreichten wir den Stellapoint auf 5756m, wo wir eine kurze Paus machten um ein wenig Tee zu trinken. 




Die letzte Stunde zum Uhuru Peak gingen wir die meiste Zeit durch Schnee und Eis was ganz schön anstrengen war. Der Weg wollte einfach nicht enden. Ab 5800m habe ich mir dann auch richtig schwer getan. Auf einmal dröhnte mein Kopf und jeder Schritt war eine Herausforderung. Das Atmen tat schon richtig weh da die Luft so kalt und trocken war. Um 7.10Uhr haben wir dann endlich den Gipfel erreicht. Nachdem es da oben nicht so richtig kuschelig war, machten wir uns nach dem obligatorischen Fotoshooting gleich wieder auf den Rückweg.
Das Hinuntergehen war ganz lustig, da man die Aschefelder richtig gut runterwedeln konnte. Ich brauchte für den Abstieg keine 2 Stunden, sodass ich schon um 9.00 Uhr wieder im Basislager war. Chrysanta brauchte für den Abstieg ein wenig länger und ist um 10.00 Uhr herunten gewesen. Nach einer Pause im Camp packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns dann für den weiteren Abstieg bereit. Wir wanderten bis zum Mweka Camp auf 3100m.


Des gesamte Gehzeit dieses Tages waren ca. 10,5 Stunden und 18 Kilometer.  Im Camp gab es dann ein leckeres ausgiebiges Abendessen bevor wir uns für die letzte Nacht im Zelt vorbereiteten.

Am sechsten und letzten Tag stiegen wir noch bis zum Mweka Gate auf 1640m ab, wo auf uns schon der Bus wartete.

Zum Abschluss fuhren wir mit der gesamten Mannschaft noch in ein Gasthaus wo wir unsere Besteigungszertifikate überreicht bekommen haben und wir den Trägern, dem Koch, dem Kellner und den Bergführern ihr Trinkgeld gaben und sie auf eine Runde Bier einluden.

Gegen Mittag trafen wir dann im Hotel ein wo wir uns dann endlich das erste Mal nach einer Woche wieder duschen konnten. Am Nachmittag besuchten wir noch den Markt in Moshi und besorgten noch ein paar Souvenirs bevor wir den Tag am Pool mit Kilimanjaroblick ausklingen haben lassen. Stolz blickten wir mit einem Bier in der Hand auf den Gipfel, wo wir nur einen Tag zuvor oben gestanden haben.